
Tantra für Neugierige
Was ist Tantra?
Tantra war ursprünglich ein spiritueller Weg, der aus Indien kam. Der Begriff Tantra stammt aus dem Sanskrit wird meistens als Werkzeug zur Erweiterung des Bewusstseins übersetzt und sollte zur Erleuchtung führen. Bereits vor ca. 1500 Jahren waren sich die Menschen nicht wirklich darüber einig, wie Tantra praktiziert werden sollte und so ist es auch heute. Es existierten damals bereits verschiedene Tantra Schulen, die sehr unterschiedliche Vorstellungen hatten. Heutzutage wird oft zwischen dem rechtshändigen Tantra (weißes Tantra) oder dem linkshändigen Tantra (rotes Tantra) unterschieden. Beim weißen Tantra, wie es z.B. im tibetischen Buddhismus praktiziert wird, wird die Vereinigung der göttlichen Energien in Form von Gebeten und Visualisierungen praktiziert. Das rote Tantra wie es z.B. von der indischen Kaulas Sekte praktiziert wurde, setzt sich mehr mit gesellschaftlichen Tabus auseinander. Hier wird noch mehr der physischen Körper mit all seiner Sinneswahrnehmung und sogar ritualisierte Sexualität als Werkzeug der Erleuchtung mit einbezogen.
Wichtige Aspekte im Tantra
Praxis ist wichtiger, als Theorie
Es geht beim Tantra nicht um ein rein theoretisches Studium, sondern in erster Linie um persönliche und direkte Erfahrung. Es reicht nicht, ein Buch über Tantra zu lesen, sondern du solltest das Gelernte auch ausprobieren. Nur das, was du persönlich erlebt und durch eigene Erkenntnisse verstanden hast, bringt dich weiter.
Dein Körper ist wunderbar
Im Gegensatz zu vielen Religionen, bei denen Askese angestrebt wird, wurde im Tantra ganz bewusst der physische Körper als Werkzeug der spirituellen Befreiung eingesetzt. Die verschiedenen Sinnen können bewusst wahrgenommen und geschult werden. Damit kannst du einen erweiterten Bewusstheitszustand erreichen. Tantra schärft die Konzentration und die eigene Präsenz. Dadurch kannst du eine charismatischere Ausstrahlung und Klarheit erreichen.
Die Kraft des Femininen
Frauen erfahren im Tantra eine besondere Wertschätzung, was zu der damaligen Zeit in Indien besonders ungewöhnlich war. Im Tantra ging man davon aus, dass sie durch ihren weiblichen Zyklus oft mehr mit der Natur verbunden waren. Es geht bei dem Begriff Feminine Kraft allerdings nicht so sehr um die Geschlechterrollen von Frau und Mann, sondern um bestimmte Eigenschaften in ihrer Polarität. Jeder Mensch hat sowohl feminine, als auch maskuline Eigenschaften. Im Tantra sind es die Aspekte der Hingabe, des Mitgefühls und der Liebe, die eine besondere Rolle spielen.
Toleranz
Im Tantra gibt es keine Trennung von Gott und Mensch. Jeder Mensch ist Göttin und Gott zugleich. Die Welt mit all ihren Manifestationen wird als gleichwertig angesehen und niemand sollte werten oder urteilen. Jemand, der jeden Tag meditiert, ist nicht besser oder heiliger, als jemand, der gerne Sex hat oder im Wald spazieren geht. Alles hat seinen Platz zu seiner Zeit, auch wenn wir das nicht immer verstehen. Damit ist Tantra auch ein Weg des friedlichen Miteinanders und anstatt sich über andere Weltanschauungen zu stellen, übt man sich im Tantra in Toleranz.
Authentizität
Die tantrischen Schulen standen im früheren Indien oft im Gegensatz zu den damals gültigen Moralvorstellungen und das war sehr mutig. Es gab ein Kastensystem, Frauen hatten keine hohe gesellschaftliche Stellung und Sexualität wurde oft tabuisiert. Leider ist es auch heutzutage nicht so leicht, authentisch zu leben, aus Angst vor gesellschaftlicher Ächtung oder beruflichen Nachteilen. Selbstliebe und der Aspekt des Zu sich selbst Stehens, ist deshalb ein wichtiges und zeitgemäßes Ziel des persönlichen Wachstums.
Meine persönliche Auffassung von Tantra
In meinen Kursen, Büchern und Retreats möchte ich Menschen zu einer größeren liebevollen Präsenz inspirieren. Es geht darum, sich selbst auf der körperlichen, emotionalen und geistigen Ebene zu spüren und zu entdecken. Was sind meine Wünsche, meine Ängste und Verletzungen? Was möchte ich persönlich in der Liebe und im Leben erreichen? Wie fühlt es sich an, mit Achtsamkeit zu berühren und berührt zu werden? Wie kann ich meine Wünsche und meine persönlichen Grenzen kommunizieren? Kann ich Gefühle und Nähe zulassen? Wenn wir keinen Zugang zu uns selbst finden, wie können wir dann Intimität mit unserem Partner oder anderen Mitmenschen aufbauen? Letztendlich führt uns eine liebevolle Grundhaltung zum Leben zu einem Gefühl großer Verbundenheit und Akzeptanz mit unserer Umwelt. Wir können dann ein Leben mit mehr Leichtigkeit, Freude und Spontaneität erfahren. Der Weg des Tantra ist ein sehr persönlicher Weg, der alleine oder mit einem Partner gelebt werden kann. Es ist ein Weg, der zu mehr Freude, Liebe und innerer Zufriedenheit führen kann. Ich selbst habe sogar Moment tiefer Ekstase und Glückseligkeit erleben dürfen.
Was dich in meinen Kursen erwartet:
- Ruhige Meditationen und Fantasiereisen für mehr Achtsamkeit und Entspannung
- Aktive und dynamische Meditationen, um innere Blockaden zu transformieren
- Berührungsübungen und Massage
- Partnerübungen für mehr Intimität und Nähe
- Kommunikation vom Herzen mit dir selbst und anderen
- Atemübungen, um die sexuelle Kraft, die vitale Lebensenergie zu entwickeln und bewusst einzusetzen
- Feldenkraisübungen für eine größere physische Beweglichkeit
- Beckenbodenübungen, um die sexuelle Kraft besser zu kontrollieren
- Tanz und freie Bewegung als Ausdruck deiner Persönlichkeit
- Mantras (indische Gesänge) für mehr Harmonie und inneren Frieden
- Yantras (Bilder) und Mudras (Handgesten) für innere Balance
- Gruppenhypnoseübungen, um hinderliche Glaubenssätze zu transformieren
Häufig gestellte Fragen
Gibt es in den Kursen Gruppensex?
Viele Menschen verbinden Tantra mit Gruppensex oder akrobatischen Stellungswechsel wie im Kamasutra. In meinen Tantrakursen für Neugierge findet innerhalb des Kurses KEINE Sexualität statt. Die Basis für eine aufregende Sexualität liegt meiner Meinung nach in der Fähigkeit sich selbst und den Partner noch bewusster zu spüren und liebevoll miteinander umzugehen. Das darfst du in meinen Kursen lernen.
Finden die Kurse nackt statt?
In meinen Kursen dürfen die Teilnehmer bequeme Kleidung tragen und Nacktheit ist in den meisten Fällen nicht erforderlich. Wenn es um Massage geht, macht es natürlich Sinn, sich einiger Kleider zu entledigen. Aber es gibt niemals einen Gruppenzwang und du darfst immer deine eigenen Bedürfnisse spüren und Grenzen ziehen.
Was ist, wenn ich eine Übung nicht mag?
Alle Übungen sind selbstverständlich freiwillig. Ich lade dich dazu ein, dich auf den Kurs einzulassen und vielleicht auch deine Komfortzone ab und zu zu verlassen. Aber du darfst immer frei entscheiden, wenn dir etwas zu viel wird und du lieber zusehen möchtest.
Muss ich einen Partner haben, um einen Kurs zu besuchen?
Die meisten Kurse sind offen für Paare und Singles. Es ist auch nicht immer notwendig, dass man für die Partnerübungen immer eine Person des anderen Geschlechts benötigt. Wir alle haben sowohl weibliche, als auch männliche Anteile in uns. Es gibt aber auch Kurse, die explizit für Paare ausgeschrieben sind. Das geht aus der Ankündigung hervor.
Was muss ich beachten, wenn ich mich zu einem Tantra Kurs anmelde?
Es ist nicht wichtig, ob du bereits Erfahrung hast mit Tantra oder nicht. Aber du solltest dich in guter körperlicher, geistiger und emotionaler Verfassung befinden. Solltest du regelmäßig Medikamente, z.B. Psychopharmaka einnehmen, dann kläre das bitte mit deinem Arzt ab und sprich mit mir.
Ich möchte gerne Tantra lernen, aber mein Partner hat darauf meine Lust
Natürlich ist es schön, wenn man als Paar zusammen eine neue Erfahrung in einem Tantrakurs machen kann. Aber du kannst niemanden dazu zwingen und letztendlich ist jeder für sich selbst und die eigene Entwicklung verantwortlich. Es steht dir frei, einen Kurs alleine zu besuchen. Natürlich nur, wenn er nicht explizit als Paarkurs ausgeschrieben ist.